- Partner schaffen in Friedrichshafen einen sogenannten Accelerator, der Gründer in der Startphase unterstützen soll
- Start-ups sollen am Bodensee Geschäftsmodelle für die Mobilität und die Energieversorgung der Zukunft entwickeln
- Land Baden-Württemberg fördert das Projekt in einer ersten auf eineinhalb Jahre angelegten Phase mit 400.000 Euro
Friedrichshafen. Die Förderung junger Unternehmen mit vernetzten und nachhaltigen Geschäftsmodellen im Spannungsfeld von Energie und Mobilität ist das Ziel eines Bündnisses von ZF, Stadtwerk am See und Zeppelin Universität. Der Technologiekonzern hat dazu gemeinsam mit dem Energieversorger und der Hochschule einen sogenannten Accelerator gegründet, der Start-ups aus der Region Bodensee-Oberschwaben oder mit Bezug zu der Region in der Anfangsphase unterstützen soll. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 400.000 Euro.
„Ziel der Kooperation ist es, am Bodensee ein Start-up-Ökosystem zu schaffen, das den jungen Unternehmern bei der Umsetzung ihrer Geschäftsmodelle hilft“, sagt Sebastian Grimm, der bei ZF das Innovation Lab leitet. „Wir bringen dabei unser Know-how im Bereich Mobilität ein und setzen darauf, dass wir mit unseren Partnern und den Gründern langfristig gemeinsam Produkte entwickeln.“ Die Verbindung der Themen Energie und Mobilität sei dabei ideal, weil im Hinblick auf die Transformation hin zur Elektromobilität bei künftigen Produkten und Mobilitätslösungen genau diese Felder zusammen gedacht, entwickelt und geplant werden müssten.
Das Stadtwerk am See steuert für das Gründerzentrum die Expertise im Bereich Energie und Mobilität bei. „Uns geht es darum, junge Unternehmer kennenzulernen und mit ihnen nachhaltige, technologisch reife Lösungen zu entwickeln und – ganz wichtig – auch umzusetzen“, erläutert Peter Majer, Leiter Unternehmensentwicklung & Innovation beim Stadtwerk am See. „Schließlich sind wir nicht nur regionaler Energie-, sondern auch Mobilitätsdienstleister. Wir hoffen, dass auf diese Weise eine langfristige Partnerschaft zwischen Gründern und uns entsteht, von der beide Seiten profitieren.“
Die Zeppelin Universität soll in der Partnerschaft in erster Linie ihr Wissen und ihr Know-how beim Coaching von jungen Unternehmern nutzen, um die Gründer beim Aufbau ihres Geschäfts zu unterstützen. „Wir verstehen uns als Gründungsuniversität, die Förderung von Pionieren gehört zu unserer DNA“, sagt Lennard Brand, Mitglied der Geschäftsleitung der Zeppelin Universität. „Wir können Menschen mit Ideen dabei helfen, ihre Pläne unternehmerisch umzusetzen – und genau das wollen wir bei dem neuen Accelerator tun, den wir mit ZF und dem Stadtwerk gründen.“
Ziel des Accelerators (englisch für „Beschleuniger“) namens „Move+“ ist, junge Unternehmer von der Geschäftsmodell-Entwicklung und -validierung bis hin zur Finanzierungsreife ihres Unternehmens über den gesamten Entwicklungsprozess zu begleiten. Durch die Bündelung der Kompetenzen der einzelnen Partner, können die Start-ups in den Themenfeldern Mobilität und Energie auf das Know-how und die Erfahrung sowie das Netzwerk der beteiligten Unternehmen zurückgreifen.
Gründer können sich regelmäßig für die mehrmonatigen Programme bewerben. „Eine Voraussetzung ist, dass Bewerbungen einen Bezug zur Bodenseeregion haben. Im Idealfall siedeln wir die Unternehmen im Anschluss am Bodensee an“, erläutert ZF-Innovation-Lab-Chef Sebastian Grimm weiter. Dabei bietet der Accelerator unterschiedliche Leistungen an, damit die Gründer schneller den Markteintritt bewältigen und ihr Wachstum beschleunigen. Dazu zählen Mentoring und Coaching, die Bereitstellung von Büro- und Laborflächen sowie der Zugang zu Partnern, Netzwerken, Branchen-Clustern und Finanzierung. Geplant ist auch ein regelmäßiger Investoren-Summit, bei dem potenziellen Investoren neue Geschäftsmodelle vorgestellt werden sollen. Das Angebot ist für Gründerinnen und Gründer kostenlos. Geplant ist, dass der Accelerator in den Räumen des „Pioneer Port“ der Zeppelin Universität am Seemoser Horn seine Heimat findet.
Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt in einer ersten Förderperiode mit 400.000 Euro. Diese Phase ist auf eineinhalb Jahre angelegt und läuft bis Ende 2024. Im Anschluss hat das Ministerium eine Folgeförderung in Aussicht gestellt.